Ein Provisorium hat ausgedient

In den 60er Jahren machte sich in der Volksspielgruppe ungewohnte Aufregung breit. Wir wurden eingeladen an einem Festzug teilzunehmen – aber eine Fahne hatten wir nicht. Auf die Schnelle gestalteten wir ein flatterndes Symbol, dass  immer wieder zum Einsatz kam.

Doch nun hat zum Jubiläum im Jahr 2003 das lang geliebte Provisorium ausgedient. Die neue Vereinsstandarte ist dem heiligen Vitus gewidmet (Patron der Komödianten). Patenverein ist das Bauerntheater Ismaning.

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Auszug aus dem Bericht im Erdinger Anzeiger vom 21. Juli 2003 von Petra Derleth

Der Witz des Tages war ein Lied: „Aber heut‘ is koid“, quasi die Hymne der Schäffler. Denn die Volksspielgruppe Altenerding und ihre Gästen ächzten am Festtag der Fahnenweihe unter der großen Hitze des Jahrhundertsommers. Dennoch stieß die Standartenweihe auf großes Interesse bei der Bevölkerung. Und die Volksspielgruppe wäre ein schlechter Theaterverein, wenn sie nicht sogar am Ende einer Messe Beifall bekäme

Zelebrant der Messe auf der Bühne vor dem Schönen Turm war Klaus Franzl, heute Domvikar und Regionalpfarrer, der auf den Tag genau vor 25 Jahren vorher an der selben Stelle bei den Schwedenspielen mitgewirkt hatte. Eine Messfeier auf einer Bühne sei zwar ungewöhnlich, aber nicht weit hergeholt: „ein Gottesdienst hat theatralische Elemente. Er ist sozusagen ein heiliges Spiel. Aber hier ist Gott der Handelnde“.

Franzl würdigte in seiner Predigt vor der Kulisse der Mitglieder der Volksspielgruppe und zahlreicher Vereine, darunter die Schäffler-Tänzer aus Ismaning, vor dem Bühnenbild der Schwedenspiele, die soziale Aufgabe, die ein Verein übernehme.

In Freud und Leid ein Zeichen der Einigkeit sowie ein treuer Begleiter durch Höhen und Tiefen solle die neue Standarte der Volksspielgruppe sein, wünschte Rita Leber im Namen des Festausschusses dem Verein. Nach Fahnenmutter Marianne Kressierer und Schirmherr Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind brachte sie ein Erinnerungsband an. Mit einem weiteren gedachte der Verein seiner verstorbenen Mitglieder. Die Volksspielgruppe und der Patenverein, das Ismaninger Bauerntheater, tauschten als Zeichen ihrer Verbundenheit Fahnenbänder aus.

Wegen der großen Hitze fanden sich nur wenige Zaungäste ein, um den stattlichen Festzug von der Stadthalle über das Heiliggeist-Stift über die Haager Straße zum Schrannenplatz zu bewundern. In der Innenstadt immerhin drängte sich eine respektable Anzahl an Gästen auf den wenigen Schattenplätzen. Umso größer ist der Verdienst der zahlreichen Teilnehmer am Festzug, der Musikkapellen, allen voran der Stadtkapelle Erding, und den Schäfflern.

 

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