Eine Moritat aus dem Gäuboden von Alois Johannes Lippl
Inhalt
Die Dorfbewohner von Mauth sind berüchtigt für Ihren Geiz. Sie sind so sparsam, dass sie sich nicht einmal eine Orgel für Ihre Kirche leisten wollen.
Als der Bürgermeister auf eine Hochzeit in der Nachbargemeinde geht, zieht er den Spott der gesamten Wirtshausgesellschaft auf sich. Wütend geht er nach Hause und schlägt dem Gemeinderat vor, doch wenigstens eine Orgel zu kaufen, um das Gespött vom Dorf abzuwenden. Der Opferstock, mit dem die Mauther 60 Jahre lang für die Orgel gesammelt haben, wird aufgebrochen, doch zum Vorschein kommen hauptsächlich Knöpfe. Der Bürgermeister beschuldigt die fahrenden Musiker, sich des Inhalts bemächtigt zu haben.
Damit entledigt er sich zum einen dem Vorwurf, die Mauther hätten nur Knöpfe gespendet, zum anderen, was viel wichtiger ist, kann er den Heiratsantrag des Musikers Ambros an seine Tochter Gertrud für null und nichtig erklären. Der Bürgermeister verkündet: „Eher steht in der Kirche eine Orgel, als dass meine Tochter den Ambros heiratet“. Aber er wird beim Wort genommen. Die fahrenden Leute tun sich zusammen und spenden dem geizigen Dorf eine Orgel.
Eigentlich stünde damit dem Glück von Gertrud und Ambros nichts mehr im Wege. Doch da stellt sich auch noch heraus, dass Ambros kein so armer, mittelloser Musikant ist, wie er selber dachte.