eine „Dramödie“ von Stefan Altherr, aus dem bekannten Stoff von Lewis Carroll.

Die erste Inszenierung des Jungen Theater Erding

 

Beschreibung

Die Premiere war am DI. 26.9. 2017 um 20:00 Uhr. Es wurden zwei Schul-Vorstellungen am 27.9. und 28.9, durchgeführt, die Abschlussvorstellung fand am 29.9.2017 statt.

Das JUNGE THEATER bildete sich aus einem Kernteam um Janine Bach, Benjamin Stang und Géraldine Chalaud, die schon beim Dschungelbuch zusammen gespielt haben. Daraus entstand die die Idee, etwas Eigenes zu machen. Mit tatkräftiger Unterstützung und finanzieller Hilfe der Volksspielgruppe organisierte und inszenierte das JUNGE THEATER selbstständig dieses Stück.

 

Inhalt

Die Geschichte spielt in der Nervenheilanstalt Ramstein-Miesenbach

Nachdem ihre Eltern bei einem tragischen Brand ums Leben gekommen sind, wird die junge Alice in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Neben verschiedenen Ärzten und Pflegern, trifft sie dort insbesondere auf andere Patienten, in denen Lewis Carrolls bekannte Figuren (Grinsekatze, Hutmacher, Herzkönigin etc.) als Zerrbilder auftauchen und die Themen wie Verfolgungswahn, Kriegstraumata, Sucht etc. personifizieren. Es kommt dabei zu einer Vielzahl skurriler Situationen und einem nicht ganz erwarteten Ende… 

 

Mitwirkende

Regie: Janine Bach, Benjamin Stang & Géraldine Chalaud

 

Hier die Besetzungsliste

 

Pressestimmen

Erdinger Anzeiger vom 29.7.2017 von Veronika Macht

Junges Theater Erding spielt „Alice im Anderland“

Reife Leistung der jungen Talente

Es war eine verstörende Welt, in die das Junge Theater Erding seine Zuschauer mitnahm. Eine Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Parallelen zum Original „Alice im Wunderland“ waren unübersehbar. Und doch hatte die Inszenierung so gar nichts mit dieser unbekümmerten Geschichte gemeinsam. Denn „Alice im Anderland“ zeigt Alice Jahre nach ihrem Aufenthalt im Wunderland. Ihre Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen, und sie landet als einzige Überlebende in der Nervenheilanstalt Ramstein-Miesenbach. Dort trifft Alice die alten Bekannten aus dem Wunderland wieder. Oder werden die anderen Patienten einfach nur in ihrem Kopf zu Kaninchen, Raupe & Co.?

Eine der großen Überraschungen des Abends ist Tim Lanzinger als Hutmacher. Der 18-Jährige zeigt, rasant wechselnd zwischen Introvertiertheit und plötzlichem Gefühlsausbruch, die posttraumatischen Störungen eines Soldaten. Getrieben von Flashbacks, wirft er sich auf den Boden, den Besenstiel als Gewehr im Anschlag, bevor er salutierend aufspringt.

Die Köchin (Simone Manke) weiß nicht so ganz, wo sie hingehört – ist sie Patientin oder Personal? Die Raupe (Franziska Undis) kommt als tiefenentspannter US-Hippie mit Glitzerturban und Wasserpfeife daher. Das vor Angst bibbernde Kaninchen (Vroni Schubert) leidet unter Verfolgungswahn, und wie aus einem Horrorfilm entsprungen wirkt die Herzogin (Miriam Schneider): zerzaustes Haar, verschmierter Lippenstift, wirrer Blick und ein weinerlicher Singsang, dazu ein Kissen auf dem Arm, das sie streichelt wie ein Baby.

Mindestens so verrückt wie die Insassen scheint das Personal der Anstalt zu sein – allen voran die Herzkönigin. Bach interpretiert die dominante Herrscherin als biestige Diva, als Gothic-Braut mit Corsage und Cape.

In Sachen Wahnsinn stehen ihr der Hofstaat (Jaime Mendez Lombardero), die Lakaien (Adrian Mehringer/Carina Fiedler) und der Herzbube in nichts nach. Quinten Voitel, mit 15 Jahren einer der Jüngsten, macht seine Sache als bedrohlicher Schlägertyp mit Tattoos und Lederkluft sehr gut.

Die einzig Normalen scheinen die Psychiater zu sein – die eine (Laura Lindner) von der alten Schule mit Pillen und Elektrokrampftherapie, der andere (Dominik Paul) ein übereifriger Gesprächstherapeut. Sie erklären die einzelnen Krankheitsbilder, während zwischen den Szenen die Schauspieler mit Hilfe von Souffleuse Nina Zischek die Bühne umbauen.

Was das junge Ensemble da auf die Beine gestellt hat, das hätte weit mehr Zuschauer verdient. Ihm gelang es, eine eindrucksvolle Balance zwischen Lachen und Weinen zu erschaffen. Das Stück rennt förmlich zwischen wahnwitzigen Szenen und todernsten Inhalten hin und her.

Die jungen Leute zwischen 15 und 30 Jahren haben so ziemlich alles selbst gemacht – vom Bühnenbild bis zu Maske und Kostümen, bei denen sie Denise Meiler von der Volksspielgruppe unterstützt hat. Und so zeigten sich deren Vorsitzende Erich Peinelt und Renate Eßbaumer nach der Premiere mächtig stolz auf den Bühnen-Nachwuchs.

 

Artikel in Kurier Erding vom 6.8.2017

Erding · Junges Theater begibt sich zwischen Traum und Realität

Die Grenze zwischen Normaliät und Wahnsinn verschwimmt. Was ist überhaupt »normal«?

Das Junge Theater der Volksspielgruppe Altenerding präsentiert am 26. und 29. September das Märchen von Patientin 263: Alice im Anderland.

Zum Inhalt des Stücks: Viele Jahre nach ihrem Aufenthalt im Wunderland kamen Alices Eltern bei einem tragischen Brand ums Leben. Als einzige Überlebende findet sie sich im Anderland wieder, Nervenheilanstalt Ramstein-Miesenbach. In dieser trostlosen Umgebung verschwimmt die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn.

Mit der Grinsekatze als ihre ständige Begleitung begegnet sie den anderen Patienten: dem Kaninchen, der Raupe, dem verrückten Hutmacher.  Obwohl sie Alice wie in einer Traumwelt erscheinen, hat jeder von ihnen mit seinen eigenen sehr realen Problemen zu kämpfen.

Es geht um Sucht, Traumata, Verfolgungswahn und der Umgang der Gesellschaft damit. Alice findet heraus, dass sie alle Opfer der dunklen Herrschaft der Herzkönigin geworden sind und beschließt sich mit den anderen von ihrer Unterdrückung zu befreien. Doch am Ende findet sie sich ganz auf sich alleine gestellt.

Es ist das Debüt des Jungen Theaters mit seinem Regieteam Janine Bach, Benjamin Stang und Géraldine Chalaud.

 

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